Pinienkerne wachsen nicht in Tüten

Innovationspreis Heidelberger Stückemarkt, Bayrischer Kinder- und Jugendtheaterpreis, UA der gleichnamigen Oper am Theater Heidelberg, UA des Schauspiels am Theater Osnabrück.

„Das Stück ‚Pinienkerne wachsen nicht in Tüten‘ ist ein berückendes Weltenmärchen für Kinder und Erwachsene, eine Herausforderung und eine Verlockung für das Theater. Sprachlich fantasievoll, mit anarchischem, intelligentem Humor und in einer klaren, einfachen und doch fantastischenVersuchsanordnung erzählt es eine mitreißende Geschichte voller Konflikte, in der es um nichts weniger geht als um die Rettung der Welt“ (Klaus Hemmerle, Laudator Bayrischer Kinder- und Jugendtheaterpreis)

Zur UA am Theater Osnabrück

„Es geht ums Ganze in Paula Fünfecks preisgekröntem Kinderstück „Pinienkerne wachsen nicht in Tüten“. Um das Leben selbst, darum, dass und wie alles zusammenhängt. Dabei wird von Freundschaft und Egoismus, von Angst und von Glück erzählt. Und nicht zuletzt davon, wie man aus Fehlern lernt. Ein wildes, witziges Stück so voller Hintersinn, dass auch Erwachsene sich bereichert fühlen dürfen. Unter der Regie von Rosmarie Vogtenhuber erlebte es im Osnabrücker emma-theater seine hervorragend gelungene Uraufführung… Jede Figur und jedes Wort ist dicht gedrängte Vielschichtigkeit.“

„Kleine und große Zuschauer haben ‚Pinienkerne wachsen nicht in Tüten‘ gefeiert….wurde für Kinder ab vier Jahre konzipiert und stellt ungewöhnliche Anforderungen an das junge Publikum. Doch das Experiment scheint zu funktionieren, denn die kleinen Theaterbesucher nehmen das Angebot zum Mitdenken an.“ (Weser Kurier)

„Ein Stück mit Witz und Charme, das mit poetisch konzentrierter, rhythmischer Sprache zeigt, welche Verantwortung und Liebe notwendig sind, um das komplexe Gefüge Welt zu erhalten.“ (Neue Osnabrücker Zeitung)

Pressestimmen zur UA in Heidelberg

„Beim Schlussapplaus gibt es diesen kurzen Moment der Erinnerung: Ein Akteur oder eine Gruppe treten auf die Bühne, unwillkürlich ruft man sich künstlerische Leistung ins Gedächtnis, bei einer Kinderoper nicht zuletzt: wie liebevoll wurden die Charaktere gezeichnet, wie einnehmend ihre musikalische Stimme arrangiert? Bei „Pinienkerne wachsen nicht in Tüten“ führt dieser Prozess dazu, dass jedes einzelne Ensemblemitglied, Regie, Dirigentin und Komponist bei der Premiere auf der städtischen Bühne Heidelberg Mal um Mal herzlicher bejubelt wird.

Ein Aufruhr tobt auf der von Susanne Cholet wunderbar gestalteten Bühne, Ameisenkolonnen und Mutter Nates Begleiterinnen huschen durch mal grimmige, dann zuckersüße Chöre aus der Feder des aktuellen „Komponisten für Heidelberg“, Mark Moebius.

Joana Mallwitz leitet das Orchester feinfühlig durch seine glänzende Komposition, ebenso die Solisten – beispielhaft genannt der fabelhafte Bariton und Countertenor Hubert Wild. “ (Mannheimer Morgen)

Ihnen ist ein poetisches, zutiefst menschliches musikalisches Märchen gelungen.

„Stürmisch gefeiert wurde die jüngste Uraufführung des Heidelberger Theaters: Paula Fünfecks vor einem Jahr mit dem neu ins Leben gerufenen Innovationspreis des Heidelberger Stückemarkts ausgezeichnetes Stück Pinienkerne wachsen nicht in Tüten war vom jungen Komponisten Mark Moebius vertont worden..“ (Infoticker aktuell)

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„Pinienkerne wachsen nicht in Tüten“ tritt als Kinderstück auf, aber es scheut sich nicht, die ganz großen Fragen unserer Existenz zu stellen. In scheinbar naiven Bildern, das ist ihre innovative Leistung, berührt Paula Fünfeck erwachsene Themen: Was ist die Macht der Ökonomie? Wie wirkt die Ökologie der Zeit? Was ist das wahre Leben, die vita activa oder die vita contemplativa? So leicht und lustig ihr Stück daherkommt, gibt uns die Autorin keine schnellen Antworten, sondern sie tut das, was alle gelungene Kunst der Moderne riskiert: Sie vertraut ihr Denken dem Publikum an und nimmt es auf diese Weise ungeheuer ernst.

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Anders als in vielen Kinderstücken gibt es keine eindeutige Identifikationsfigur, etwa ein Kind, sondern einen kleinen Kosmos von Gestalten und ihren philosophischen Widersprüchen: Herr Grand, der es riskiert, sich in seinem freien Denken selbst in Frage zu stellen. Frau Nate, die das notwendige Chaos des Wachstums in ihrem Garten ordnet. Der Kaufmann, der seine Existenz verkauft. Der Bär, der vor Wut und Hunger Fehler macht. Oder die Zeit, die schuld ist, wenn alle sich langweilen, weil sie stillsteht, und die darum die Handlung unterbricht und ihr Antilangeweilelied singt.

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Das Bild liegt nahe:

Wie ein Pinienzapfen hat das Stück eine überschaubare, dramaturgisch feste Form, in der viele nahrhafte Kerne stecken, poetische Paradoxien für schauende und denkende Menschen jeden Alters. Die Autorin wagt es sogar, zum Schluß sich selber in eine Paradoxie zu begeben und das Ausgangsproblem in Frage zu stellen, das die Pinienzapfen und das Spiel ins Rollen gebracht hat:

„Herr Grand hatte doch wissen wollen
Was am stärksten ist
Ist das denn wichtig
Kann das überhaupt einer wissen“

Für diesen spielerischen Mut zur Aufklärung,
für die neuen Töne und Worte ihrer musikalischen Sprache,
für die poetische Herausforderung an Regieteam und Schauspieler, Bilder und Bewegungen zu erfinden, die ihrem Text standhalten können,
erhält Paula Fünfeck den Innovationspreis des Heidelberger Stückemarkts 2006.

Ich freue mich besonders, daß wirden Preis an ein Stück für das Kindertheater verleihen können, denn Kinder sind naturgemäß die Innovation des Publikums, die Zukunft des Theaters. (Jan Linders, Laudator Heidelberger Stückemarkt)

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